Restauration Murena - Teil 6

So ganz aktuell ist das Bild zwar nicht, denn die Türen sind mittlerweile draußen, gestrippt und auch grundiert. Es geht also mächtig voran! Etwas aufwendig war die Entlackung, oder soll man besser sagen "Entklebung" der Scheibenrahmen der Türen. Im Laufe der Jahre wurde die Dichtung wohl immer wieder neuverklebt, so daß sich eine zähe Oberfläche gebildet hatte. Schmirgeln brachte nix, die Drahtbürste versagte, aber mit der Heißluftpistole klappte es schließlich. Auffällig war, daß der Lack zum Teil recht heftig unterrostet war. Wiedereinmal die Bestätigung, daß Muränen im Verborgenen blühen.
Da ich mit den GFK- und Paintjobs nichts zu tun habe, konnte ich mich der weiteren Korrosionsvorsorge widmen.
Wie gesagt ist die Substanz gut - aber angegriffen. Ich habe mich entschlossen, dem dadurch abzuhelfen, daß die zugänglichen Stellen eine Ladung Zinkfarbe abbekommen und die Hohlräume mit Wachs versiegelt werden.
Der Oxidschicht mit der Drahtbürste beizukommen konnte ich vergessen, denn diese ist interessanterweise recht hart. Folglich mußte ich zur Maschine greifen. Um die Zinkschicht nicht über Gebühr abzuschleifen - schließlich soll nur die Oxidschicht runter - riet mir Thomas zum "Negerkeks".
Diese Schleifscheiben haben den Vorteil, daß man den Abtrag sehr präzise dosieren kann und sich praktisch nicht zusetzen.
Tatsächlich wird das Arbeiten damit zum Kinderspiel.
Dabei ist es dringend angeraten einen Atemschutz zu verwenden, denn so schrecklich gesund ist der Schleifstaub nicht!
Als Korrosionsschutzfarbe wählte ich "Dickschicht - Zink - Ausbesserung" aus dem Hause ReiColor, Altdorf/Nürnberg.
Wobei Dickschicht durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn das Zeugs hat eine honigartige Konsistenz. Der Vorteil dieser Mumpe ist, daß sie speziell für diesen Zweck entwickelt wurde, nämlich beschädigte Feuerverzinkungen auszubessern. Eigentlich liegt die Betonung auf "ausbessern", aber man kann eben auch großfläching arbeiten;-)
Damit sollte nun für die nächsten 20 Jahre Ruhe sein.
Etwas befremdlich fand ich den Fund in den hinteren Teilen der Türschweller, den ich beim Erkunden der Innenseiten machte. Fand ich den Bauschaum im Scheibenrahmen schon befremdlich, so war ich hier geschockt!
Es grenzt an ein Wunder, daß keine wesentliche Korrosion vorliegt. Zink-sei-Dank! Aber klar ist wohl, daß das Zeugs raus muß. Dafür habe ich schon zuviele Opfer gesehen, bei denen irgendjemand dachte, er könne seinen Schwellern damit etwas gutes tun (mea culpa. Man war ja mal jung). Das Gegenteil ist der Fall.

Und sonst?
Na ja, nebenher habe ich dann mal wieder Bekanntschaft mit dem BMW-Teilefundus gemacht. Unter der BMW-Nummer: 1370898V8 bekommt man die passenden Faltenbälge für die Kabeldurchführungen der Fensterheber. Da ich ohnehin elektrische Außenspiegel von BMW vorgesehen habe, paßt diese Kombination doch recht gut *g*
Mit ein paar Anpassungsarbeiten an der Grundplatte dürften diese sich ganz gut machen.
Bei aller Liebe zur Originalität, ab und an neige ich zu pragmatischen Lösungen wenn werksmäßige Lösungen nerven.
Mit den Jahren wurden mir 3 Spiegel gemeuchelt. Zwei von Passanten, die wohl so blind waren, daß sie bei einem geparkten Wagen dennoch gegen den Spiegel flitzten. Resultat: Getriebe hin. Und einmal hat die Waschstraße zugeschlagen und ich hatte ein Schlappohr zu beklagen, da hat es gleich die ganze Mechanik zerbröselt.

Vorteile dieses Umbaus:

  • Der Beifahrerspiegel ist ohne Verrenkungen einzustellen.
  • Die Spiegel sind solider als die Originalen und verbei ist es mit defekten Planentengetrieben.
  • Man bekommt die Teile bei Ebay praktisch nachgeworfen! Ich habe für ein Paar knapp 40 Euro löhnen müssen.
  • Und wenn man will gibt es die Spiegel sogar beheizt was sicherheitstechnisch sooo dumm auch nicht ist.



Stand: 26.03.2003 - Fortsetzung

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