Restauration Murena - Teil 19

Und noch ne Optimierung.
Schon seit einiger Zeit ist mir die Pneumatik zur Betätigung der Scheinwerfer suspekt.
Die ganze Mimik wird von dem Vakuum des Ansaugkrümmers des Motors versorgt, ist da ein Leck, kann im schlimmsten Falle das Gemisch derart abmagern, daß ein Loch im Kolben die Folge ist.
Da der viele Muränen - anders als der Bagheera - über keine Warnlampe für mangelnden Unterdruck verfügen, passiert dies womöglich umbemerkt. (Und selbst die beim Bagh. war meiner Meinung nach ne Lachpille, da die wirklich nur dann anging, wenn nun wirklich kein Unterdruck mehr da war, also, wenn der Unterdruck zum Ausfahren nicht mehr reichte, aber noch genug für den Geber da war, blieb die Leuchte aus.
Mir ist das mal beim Bagh. passiert. Man hörte ein saugendes Geräusch, der Motor lief im Leerlauf wie ein Sack Nüsse, aber die Lampe blieb dunkel und die Scheinwerfer fuhren langsam aus.
Grund genug für eine Alternativlösung!
Nach diversen Hin und Her trat das Mercedes-Benz-Teil 124 800 03 48 (alias Bosch 0132 006 321) in mein Leben. Richtig! Ne Pumpe für die ZV bei der alten E-Klasse.
Dieses Bauteil hat einen gigantischen Vorteil: es hat einen Geber (grüner Kreis) für den Über- (Ja, es kann auch pusten) und Unterdruck!
Als erstes extrahiert man die Orginale Steuerplatine (es soll ja keine ZV angesteuert werden, sondern nur Unterdruck produziert werden).
Wer will kann nun schon mal nen Testlauf machen und die Pumpe an den Servo der Scheinwerfer anschließen (WOW! Ohne Unterdruckspeicher Auf- und Ab in unter 2 Sekunden!) und sich dann einen Kopf für die elektrische Steuerung machen.
Dauerbetrieb würde ich nämlich nicht empfehlen.
Die Steuerung ist ganz einfach zu machen (2 Relais):

  • Der Kontakt für zu niedrigen Druck steuert Relais 1 (2-fachschließer) an und schaltet die Pumpe ein und geht in Selbsthaltung, bzw. schaltet die Pumpe.
  • Wenn der Betriebsunterdruck erreicht ist, steuert dieser Kontakt Relais 2 (Öffner) an, welches dann die Selbsthaltung von Relais 1 unterbricht.
  • Um sicherzustellen, daß nur Unterdruck durch die Scheinwerfer verbraucht wird, pappt man noch ein Rückschlagventil zwischen Pumpe und Geber, das war´s dann schon.
Zweckmäßigerweise verfrachtet man den Unterdruckspeicher in den Vorderwagen, da so unnötige Leitungsstrecken und Fehlermölichkeiten vermieden werden.
Nebeneffekt: Man gewinnt etwas Platz im Motorraum, der vielleicht irgendwann für ein Steuergerät für ne Einspritzung gebraucht wird :-)
Und wenn man schon dabei ist, sollte man auch die vier Schrauben des 2-Wege-Ventils in die Tonne treten.
Die rosten ja recht gerne und sprengen dann das Gehäuse.
In jeden halbwegs gut sortierten Baumarkt gibt es Messing (oder luxeriöser VA) Gewindestangen.
Einfach auf 3,2 mm aufbohren und mit einer abgelängten Gewindestange nebst Muttern (gerne auch selbstsichernd) verschrauben.
Zweckmäßigerweise reinigt man vorher die Innereien und behandelt sie mit ArmorAll.
Mit dieser Masche springt die Pumpe auch nur dann an, wenn es nötig ist.



Stand: 14.11.2004 - Fortsetzung

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