Restauration Murena - Teil 11

Wie schon in Kapitel 5 erwähnt hatte ich es mit einer werksmäßigen Zeitbombe namens PU-Schaum zu tun.
Auf Wunsch der werten Leserschaft *g* gibt´s nun einen bebilderten Nachschlag.
Bei den blau markierten Stellen habe ich den PU-Schaum dingfest machen können.
Der Schaum im hinteren Türschweller ist verhältnismäßig einfach bei zu kommen, da von der "Innenseite", sprich zur Achsaufhängung hin ein ca 5 cm großes Loch ist, durch das man gut langen kann.
Am besten klappt die Amputation des Schaums in der A-Säule und den Dachholmen bei entfernter Dachhaut nebst ausgebauter Motorhaube samt Scharnieren.
Ach, ja, die Scheibe muß natürlich auch raus, da man sonst die Dachhaut nicht abbekommt.
Somit ist die Aktion doch etwas umfangreicher. Da aber bei vielen Muränen die Frontscheibe irgendwann einmal neu abgedichtet werden muß, sollte man dann gleich auch dem PU zu Leibe rücken.
Man muß halt praktisch denken, denn wenn die Scheibe einmal draußen ist, kommt man auch verhältnismäßig gut an die Schrauben der Haubenschariere.
Auf dem Bild rechts ist deutlich die Öffnung der A-Säule zu sehen. Normalerweise ist sie ja durch eine Gummihaut leidlich abgedeckt, aber ob das so viel bringt...
Mit einem Schweißdraht kann man recht gut den PU-Schaum zerkleinern und schon die ersten Brocken rausziehen. Aber den vollen Durchbruch erhält man mit einem Staubsauer an dessen Rohr ein Gartenschlauch angeschossen ist. Zweckmäßigerweise wählt man die niedrigste Leistungsstufe und macht mal Pausen, denn durch den verringerten Luftdurchsatz läuft das Ding gerne heiß.
Immer wieder Schlauch rein, Schrauch raus und Brocken wegzupfen.
Wie am Rahmen der Frontscheibe zu sehen ist, hat der Rost schon ganz hübsch zugelangt. Im Innern der A-Säule war schon reichlich Gammel zu finden.
Ist ja auch irgendwie klar, der Schwamm nach dem Scharnier speichert das Wasser perfekt. Dann oxidiert das Zink, es bildet sich ein Kapillar und das Wasser steigt weiter. Nebenher gibt der PU-Schaum unter diesen Klimabedingungen Säure frei, der Rest ist wohl klar.
Nachdem man den Rost entfernt hat (nötigenfalls chemisch - Hammerite hat da nen netten Umwandler im Angebot) wird hinter dem Scharnier ein Pfropfen Karosseriedichtmasse angebracht und anschließend das Ganze gründlichst versiegelt. Das sollte für die nächsten 20 Jahre halten *g*



Stand: 26.08.2003 - Fortsetzung

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